Merry Ostara!

Witchy

Manchmal kommen die Feste schneller, als man denkt. Vor kurzem haben wir noch Imbolc gefeiert und jetzt steht schon Ostara auf der Matte. Auch dieses Mal werden wir nachfeiern, da der Prinz und ich heute unseren 15. Jahrestag haben und den gerne in trauter Zweisamkeit genießen. Dennoch möchte ich dir heute erzählen, was es mit Ostara auf sich hat und natürlich auch was bei uns so geplant ist, sobald wir – natürlich wieder mit den Helden – nachfeiern. ?

Was genau wird an Ostara gefeiert?

Ostara (gespr.: o-STAHR-uh oder auch OHS-truh) ist das Fest der Frühlingstagundnachtlgeiche, auch bekannt als Frühlings-Equinox und ist damit das Pendant zu Mabon. Auch heute sind Tag und Nacht wieder gleich lang. Diesmal werden jedoch die Nächte kürzer und die Tage endlich wieder länger. Es wird die Fruchtbarkeit gefeiert, der Neubeginn, der Triumph des Lebens über den Tod. Ebenso wie an Mabon, ist es auch bei diesem Equinox wieder Zeit für Gleichgewicht und Harmonie. Heute wird die Saat in die Erde gebracht und in den nächsten Monaten ihr Ertrag geerntet und gekostet. Dies ist auch als Metapher anzusehen, denn jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen Neubeginn. Sei es im Beruf, bei Freundschaften oder vielleicht ein Umzug in eine neue Wohnung. Auch eine neue Leidenschaft zu entdecken gehört dazu oder für mehr Entspannung im Alltag sorgen. All das und noch mehr!

Wann wird Ostara gefeiert?

Ostara wird zumeist am 20. März, dem kalendarischen Frühlingsanfang, gefeiert. Aus verschiedenen Quellen ist mir aber bekannt, dass es auch der 21. März sein kann, was wohl auch mit dem Schaltjahr zu tun haben mag. Manche geben auch 20. – 23. März an. Bis 2021 ist es aber erst einmal der 20. März. Wie bei Mabon hängt auch hier die Berechnung von der Gleichheit von Tag und Nacht ab. Aber wohl auch von anderen Faktoren wie z. B. dem Sternbild Widder (und im Herbst Waage). Genau kann ich das aber nicht sagen, weil ich mich mit Astrologie noch nicht beschäftigt habe. Falls du näheres dazu weißt, darfst du mir gerne unten einen Kommentar hinterlassen. ?

Gibt es auch Bräuche?

Natürlich gibt es, wie bei jedem Wicca-Fest, auch hier wieder den ein oder anderen Brauch. Einer wird dir besonders bekannt vorkommen, da er im Christentum jedes Jahr praktiziert wird. Die anderen kommen dir evtl. von vorherigen Festen bekannt vor, weil es oft von der Art her gleiche Rituale sind, die sich nur im Speziellen voneinander unterscheiden.

Reinigendes Bad

An vielen Festen wird zu Beginn ein rituelles, reinigendes Bad vollzogen. Dies hat nicht nur das Reinigen des Körpers per se im Sinn, sondern auch das Befreien der Sinne. Daher werden oft bestimmte Duftöle oder Kräuter im heißen Bad mit aufgegossen, Waschlappen – die man sich über das Gesicht legt – darin getränkt oder auch durch Duftkerzen verstärkt. In diesem Fall wird – lt. Judy Ann Nock – Meersalz, Bittersalz und zerstoßene Minze zum heißen Wasser hinzugefügt. Ein Tuch oder Waschlappen soll ebenfalls darin getränkt sein und dann später, während man im etwas heruntergekühlten Bad liegt, auf das Gesicht gelegt werden um den stimulierenden, wenn nicht sogar revitalisierenden, Geruch der Pfefferminze einzuatmen. Versuche beim Baden deine Muskeln zu entspannen und genieße die Wärme die dich umgibt.

Meditation

Die Meditation ist wohl das klassischste Ritual bei den Jahreskreisfesten. Ich persönlich nutze die Meditation nicht nach dem Leitfaden im Buch „Wheel of the Year“, sondern gehe in mich, versuche abzuschalten und aufkommende Gedanken ziehen zu lassen. Irgendwann möchte ich die Meditationen aber so vollziehen wie sie im Buch beschrieben sind. Es sind quasi geleitete Meditationen (hierbei wäre eine CD/MP3 von Vorteil, weil nebenher zu lesen etwas schwierig bei Meditationen ist und diese sind meistens zu lang um sie sich zu merken), die eine Geschichte erzählen. In diesem Fall ist man eine Blume im Anfangsstadium, welche ihre Blätter noch fest verschlossen hält bei Wind und Wetter. Und als die Sonne die Knospe in ihr Licht hüllt, erwacht diese zum Leben. So in der Kurzform, aber es ist wesentlich ausführlicher und schöner beschrieben, um nicht zu sagen meditativ. ?

Spaziergang in der Natur

Ebenfalls ein sehr beliebtes Ritual in der Wicca-Kultur sind die Spaziergänge in der Natur. Diese sollten, laut Scott Cunningham, aber nicht der körperlichen Ertüchtigung oder zur Entspannung dienen, sondern einzig und allein dem Fest zu ehren, sozusagen als Feier. Meiner Meinung nach, kann man das handhaben wie man möchte. Aber es ist natürlich schöner, wenn man die Natur auch auf sich wirken lässt, auf die erwachenden Geräusche im Wald, die ersten Vogelgesänge, achtet und genießt, dass der Frühling im Anmarsch ist.

Eier färben

Nach einer alten germanischen Geschichte, legte ein Kaninchen heilige Eier und verzierte sie als Geschenk für die Fruchtbarkeitsgöttin Eostre. Diese mochte die wunderschönen Eier so sehr, dass sie das Kaninchen bat, diese mit der ganzen Welt zu teilen.

frei übersetzt aus Modern Witchcraft: Grimoire von Skye Alexander, S. 97

Laut Skye Alexander steht das Ei für neues Leben, das Kaninchen für Fruchtbarkeit und sie bunt zu färben, für den kreativen Aspekt des Sabbats. Traditionell werden die Eier mit natürlichen Farbstoffen gefärbt, das hängt natürlich auch damit zusammen, dass man früher nur diese Farbstoffe kannte und zur Verfügung hatte. Natürlich können die Eier heute auch mit Lebensmittelfarbe gefärbt oder anderweitig kreativ bemalt werden. Sei einfach kreativ und lass deiner Fantasie freien Lauf.

So werden wir feiern:

Aktuell ist es noch in Planung, wie es wirklich ablaufen wird, sehen wir dann am Samstag, aber an sich habe ich mir folgendes überlegt:

Eier färben

Der Prinz und ich wollen uns im Eier färben versuchen. Tatsächlich habe ich das vermutlich zuletzt als Kind getan und ich glaube es wäre mal ganz schön, das wieder zu tun, statt nur gekaufte Eier zu nutzen. Wir möchten mit natürlichen Farbmitteln färben, werden uns wohl aber auf zwei bis drei Farben beschränken. Ich bin gespannt wie das Ergebnis aussehen wird. ?

Brunchen mit den Helden

Ein gemeinsamer ausgedehnter Brunch bietet sich unheimlich gut zu solchen Festivitäten an und wenn es dann auch noch frisch gefärbte Eier dazu gibt, ist es doch eigentlich perfekt oder? Ich liebe es mit meinen Herzmenschen zu brunchen, man genießt zusammen leckeres Essen, gemeinsame Zeit und wundervolle Gespräche.

We-/Wii-Time

Die Überraschung zu Imbolc hat den Herren so gut gefallen, dass sie gerne wieder Resident Evil zocken möchten, wenn wir uns zusammen finden. Chris und ich nutzen diese Zeit als kreativen und/oder spirituellen Tag. Wir legen Karten, erörtern gemeinsam deren Bedeutung, probieren neue Legungen aus oder versinken im Zeichnen und Gestalten. Wir nutzen also den kreativen Aspekt der Feste. So haben die Männer ihre Wii-Time und wir unsere We-Time. ?

Abendmahl und Spaziergang

Geplant ist auch, dass wir zusammen Abend essen, was genau ist jedoch noch nicht geplant, daher kann ich an dieser Stelle nicht viel dazu sagen, aber es wird garantiert köstlich werden. Außerdem möchte ich gerne ein Mut-Thema in Angriff nehmen, im Sinne des Neubeginns. Ich habe fürchterliche Angst in dunklen Wäldern und möchte mich dem gerne stellen. Das kann ich jedoch nicht alleine, also habe ich mich an meine Helden gewandt und darum gebeten mich hierbei zu unterstützen. Es würde gut zu diesem Tag passen, mal sehen ob wir das umgesetzt bekommen und wie weit ich gegen meine Angst vorgehen kann. Diesen Schritt zu gehen, hat nicht nur viel mit Mut zu tun, sondern auch mit Vertrauen. Ich vertraue auf meine Herzmenschen, dass sie mir keine Streiche spielen und mir Halt geben, wenn ich es benötige. Warum ich das so explizit erwähne? Weil ich leider, bei anderen Menschen, schon eine gegenteilige Erfahrung machen musste, welche die Angst vor dunklen Wäldern nur verschlimmert hat. Aber bei meinen Helden bin ich sicher und ich vertraue ihnen quasi, theatralisch gesprochen, mein Leben an. ?

Und jetzt wünsche ich dir einen wunderschönes und ein besonnenes Ostara.


Bildquelle: Lukas – bearbeitet
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11 thoughts on “Merry Ostara!”

  1. Herzlichen Glückwunsch zu eurem Jahrestag ♥
    15 Jahre ist eine verdammt lange Zeit! Und ich fühle mich extrem alt, wenn ich bedenke, dass es beim Herzblatt und mir 2022 auch soweit sein wird. Ich fand die 12 Jahre diesen Februar schon so krass 😉

    Liebe Grüße und alles Liebe an/für euch beide
    Sas

    1. Vielen lieben Dank. ?
      Es ist immer wieder erschreckend, wie lange wir schon zusammen sind, weil es sich anfühlt, als wären es gerade mal fünf Jahre oder so. ? Aber auf keinen Fall die dreifache Zeit. Wahnsinn!

      Na ihr seid aber dann auch schon eine ganze Weile zusammen. Wow!

  2. Wow, herzlichen Glückwunsch euch beiden – 15 Jahre sind wirklich schon eine stolze, lange Zeit. Schön, dass ihr euch gefunden habt. 🙂

    Der Beste und ich kennen uns dieses Jahr seit 11 Jahren und feiern unseren 4. Hochzeitstag… verrückt, wie die Zeit verfliegt.

    Dein Vorhaben mit dem Wald finde ich sehr mutig und gut gewählt. Toll, dass dich deine Lieben dabei begleiten werden – und dass du dich ihnen so anvertrauen konntest und sie offen um Unterstützung gebeten hast! Ich wünsche dir ganz viel Mut für den Ausflug und vor allem, dass du deine unguten Gefühle dabei überwinden kannst.
    Diese mehr oder weniger billigen Horrorfilme à la „im Wald ist etwas Böses, das alle umbringt“ spielen halt mit der Angst des Städters vor der ihm unbekannt und fremd gewordenen Natur. Das zu fürchten, was wir nicht kennen, ist menschlich. Aber wenn du dich auf die Natur einlässt und sie besser kennenlernst – bspw. weißt, welche Tiere im Wald leben und von wem welcher Ruf stammt, welche Pflanzen giftig sind und welche du ruhig essen kannst, welche medizinischen und magischen Eigenschaften welcher Baum und welche Pflanze hat, dann merkst du… da ist nichts Böses. Klar, ein paar Dinge solltest du beachten (sowas wie: keine putzigen Frischlinge streicheln wollen 😉 ), um dich angemessen zu verhalten. Aber davon abgesehen… du kannst der Natur vertrauen. Was mir persönlich übrigens deutlich leichter fällt als der Spezies Mensch zu vertrauen, wenn ich spätabends auf dem Heimweg zum Bahnhof noch durch die Stadt laufen muss. Erst sobald ich wieder die Felder und Wälder um mich herum habe, fühle ich mich sicher.

    Merry Ostara!

    Liebe Grüße
    Black Wolf

    1. Vielen Dank. ? Ich bin auch froh, diesen wundervollen Menschen gefunden zu haben und ich möchte ihn auch nicht mehr missen. 🙂 Wir feiern dieses Jahr auch unseren 4. Hochzeitstag. *hihi* Ich freue mich auch sehr für dich, dass ihr euch gefunden habt! ?

      Ach… bei mir liegt es gar nicht an Horrorfilmen oder ähnlichem. Ich bin auf dem Land groß geworden, mein Papa ist Forstwirt und ein Waldschrat. ?? Ich kenne Wälder eigentlich wie meine Westentasche und auch die Tiere die darin leben, die Pflanzen die dort wachsen und erkenne auch die meisten Bäume. Ich finde aus jedem Wald wieder heraus, weil mein Papa mir schon von klein auf beigebracht hat, wie man sich dort zurecht findet. Doch durch ein… puh ich nenne es jetzt mal Trauma, habe ich als junger Teenager eine Verfolgungsangst entwickelt, die sich bis in meine Träume zog. Ein Traum in dem sich eine bunte Wiese plötzlich zu einem düsteren Wald manifestierte und ich um mein Leben rannte. Doch irgendwie kam ich nicht vorwärts, ich rannte und rannte und war doch immer an der gleichen Stelle, während mein Verfolger immer mehr zu mir aufschloss. Meist erwachte ich, weil ich über eine Wurzel stolperte oder so.
      Diesen Traum hatte ich in meiner Jugend immer und immer wieder, auch als ich ihn in der Therapie aufgearbeitet habe, kam eine ähnliche Version wieder zu Tage. Damals habe ich jedenfalls eine Aversion gegen den Wald entwickelt, ganz zum Leidtragen meines Papas, weil ich nicht mehr mit gegangen bin zum Spazieren. Vor ein paar Jahren fing ich an, mit der Therapeutin in der Klinik in den Wald zu gehen um die Angst zumindest bei Tageslicht ablegen zu können. Und das klappt mittlerweile schon wieder so gut, dass ich mich nun eben an die Angst in der Dunkelheit wagen wollte.

      Ich finde es übrigens sehr lieb, dass du mir den Wald näher bringen wolltest. Du konntest nicht wissen, dass es nicht um das Unbekannte des Waldes ging, sondern spezifischer war und vielleicht hilft es ja jemandem, der tatsächlich Angst vor Wäldern hat, weil sie für ihn/sie ein Buch mit sieben Siegeln sind. ?

      Ich muss allerdings sagen, es war schon ein hartes Stück Arbeit. Ich habe es tatsächlich geschafft, bis kurz vor dem Spaziergang, nicht wirklich darüber nachzudenken, denn sonst hätte mein Reizdarm wohl mehr rebelliert als er es am Ende hat. Es war eine sehr anstrengende Erfahrung, denn durch die Angst, war auch irgendwie die körperliche Anstrengung gleich nochmal exzessiv höher. Zumindest hatte ich das Gefühl, dass es anstrengender war. Aber sie haben mir Zeit gelassen, waren da und ja wir haben sogar eine Rehfamilie auf dem Feld gesehen. Die sind später in den anliegenden Wald gehuscht, man hat sie rascheln hören. ? Es war irgendwie auch eine spannende Erfahrung. Einerseits will ich gerne wieder einen Nachtausflug in den Wald machen und andererseits reicht mir das jetzt auch erst mal. So schnell muss der nächste auch wieder nicht kommen. ?

      ?

  3. das klingt ja alles ganz wunderbar. ja jetzt kehr langsam wieder die farbe zurück und es wird heller, das ist schön. auch schön, dass ihr euch schöne gemeinsame rituale für diese feste erarbeitet. die naturverbundenheit unter all dem finde ich wirklich toll!

    1. Ich finde so schön, wie die kahlen Äste langsam diesen grünen Schleier bekommen. Zumindest wenn man von weiter Weg in die Baumkronen schaut. Das sieht immer ein bisschen wie ein Schleier aus. Bald ist wieder alles saftig grün und riecht wunderbar frisch. ?

      Das finde ich auch wirklich toll und gefällt mir mit am Besten an den Festen. ?

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