Merry Yule!

Witchy

Zuletzt habe ich vom Jahreskreisfest Samhain berichtet und wie wir gefeiert haben. Diesmal möchte ich dir von Yule bzw. Jul erzählen, einem Fest das quasi der Grundstein für Weihnachten ist oder so bezeichnet wird. ?

Wann und was genau wird an Jul gefeiert?

An Jul (gespr.: Juhl) wird die Wintersonnenwende oder auch Mittwinter gefeiert und gehört ebenfalls zu den Jahreskreisfesten der Wicca-Bewegung. Jul hat viele Namen, darunter im Englischen Yule, im Finnischen Joulu und im Niederländischen Joel. Die Erde befindet sich in größter Entfernung zur Sonne am Himmelsäquator und die Sonne steht direkt am/im Wendekreis des Steinbock. Es wird die längste Nacht des Jahres gefeiert und damit die Rückkehr des Lichtes. Denn nach diesem Tag, an dem die Sonne auf ihrem tiefsten Punkt steht, werden die Nächte wieder kürzer. Geschichtlich gesehen, laut Judy Ann Nock, ist es kein Wunder, dass diese Zeit als Urlaub/Ferien/Feiertage verbracht werden, denn nachdem die Ernte eingebracht war, gab es weniger zu tun und man hatte – ich sag es jetzt mal so salopp – mehr Zeit für Besinnlichkeit.

Wann wird Jul gefeiert?

Wie bereits erwähnt, hat es unter anderem auch mit dem Stand der Sonne im Sternbild Steinbock zu tun. Ganz genau habe ich mich damit noch nicht beschäftigt. Grundsätzlich wird es aber an dem Tag gefeiert, an dem die Nacht am längsten ist, eben am Wendepunkt von Tag und Nacht. Dieser findet zwischen dem 20. und 25. Dezember statt, meistens fällt er aber tatsächlich auf den 21. oder 22. Dezember. Dieses Jahr ist Jul am heutigen Tag, 2019 wird es aber der 22. Dezember sein und 2020 dann wieder der 21. Dezember.

Gibt es auch Bräuche?

Zu Jul gibt es einige Bräuche, die dir bestimmt bekannt vorkommen werden. Einer davon ist der Julbaum, bei uns auch als Weihnachtsbaum bekannt. Er wird mit vielen Kerzen geschmückt, die der Dunkelheit trotzen und der wiederkehrenden Sonne Kraft und uns Hoffnung spenden sollen. Dieser wird mit selbst hergestelltem Baumschmuck verziert, zum Beispiel aus getrockneten Rosenblüten, Zimtstangen, Äpfeln und Orangen. Als Alternative gehen auch, die aus britischen Filmen/Serien ebenfalls bekannten, Popcorn-Preiselbeer-Ketten. Scott Cunningham erwähnt, in seinem Buch Wicca, Quarzkristalle die mit glänzendem Draht umwickelt werden und dann aussehen sollen wie Eiszapfen.

Zudem ist das Julfeuer, welches durch das Julscheit entfacht wird, ein typischer Brauch. Dieser Holzscheit besteht aus Eiche (oder Fichte) und soll in den folgenden zwölf Tagen und Nächten (Raunächte) abgebrannt werden, um – wie die Kerzen am Julbaum – der Sonne Kraft für ihre Wiederkehr zu spenden. Die Asche des abgebrannten Scheits soll Geister vertreiben und wird/wurde daher vor die Eingangstüren gestreut, sodass jeder Gast hindurch gehen musste. Man begrüßte seine Gäste mit „Tritt ein, bring Glück herein!“

So werden wir feiern:

Da wir diesmal ausnahmsweise nachfeiern werden, weil zwei von vier heute arbeiten müssen, werde ich heute ein bisschen für mich feiern. Ein paar Kerzen anzünden und eine längere Meditation durchführen. Ansonsten werden wir erst am zweiten Weihnachtsfeiertag nachfeiern, aber für uns ist das absolut in Ordnung. ?

Danksagen mit Heldenzeit

An Jul ist es ebenfalls Brauch, den geliebten Menschen mit Geschenken zu danken. Da wir uns seit geraumer Zeit keine materiellen Dinge mehr schenken, sondern eher gemeinsame Zeit, werden wir das natürlich umsetzen. So wie ich uns kenne werden wir in Gesellschaftsspielen, eventuell Singstar und Quatschen versinken. ?

Leckere Speisen

Vor Jahren habe ich den Helden versprochen einen Sauerbraten für sie zu machen und bis jetzt habe ich es nicht umgesetzt. Doch dieses Jahr möchte ich es tatsächlich machen. Es ist auch schon alles gekauft und bald wird das Fleisch eingelegt. ? Sauerbraten zu Weihnachten ist eine Familientradition die ich gerne zu Jul übernehmen würde. Außerdem koche ich ihn in diesem Jahr in Andenken an meinen kürzlich verstorbenen Opa, denn von ihm kommt diese Köstlichkeit und dessen Feinschliff. Allerdings werde ich noch eine eigene Note mit einbringen. Mal sehen wie das ankommt und ob mir das auch selbst gefällt. ? Außerdem wird es wieder den leckeren Punsch geben, vielleicht diesmal mit Zimt und Nelken. Die Helden werden Nachtisch mitbringen und vermutlich werden wir am Ende alle platzen.

Julscheit

Feuer ist für mich ja irgendwie das schönste aller Rituale und ich bin sehr froh, dass wir damals den Schwedenofen übernommen haben. Wir werden allerdings nicht die Asche vor der Wohnungstür verstreuen, ich glaube darüber freut sich die Putzfrau, die sich um die Anlage kümmert, nicht so. Aber eventuell werde ich meine Gäste mit „Tritt ein, bring Glück herein“ begrüßen. Ob wir noch an Eiche kommen, wage ich zu bezweifeln, aber der Prinz meinte, dass wir noch Fichte im Keller haben. Wobei ich aus persönlicher Präferenz eher zu Buche tendiere. ?

Ich freue mich schon sehr darauf!

Weihnachten war für mich schon immer eines der schönsten Feste, auch wenn mittlerweile beide Opas kurz vor Weihnachten gestorben sind und das natürlich auf die Stimmung drückt. Dennoch erfreue ich mich an all den Lichtern, der besinnlichen Stimmung und daran, dass liebe Menschen zusammen kommen.

Und jetzt wünsche ich dir einen wunderschönen Freitag und ein besinnliches Jul. Falls wir uns bis Weihnachten nicht wieder lesen, wünsche ich dir auch wundervolle Weihnachtsfeiertage. ??


Bildquelle: Pixabay
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5 thoughts on “Merry Yule!”

  1. das klingt wirklich alles sehr schön <3 und auch wenn die opas nicht mehr da sind, ist es zumindest eine zeit, in der man so ein bisschen hineinspüren und an sie denken und sich von den erinnerungen tragen lassen kann. ich mag das, was du über das julfest schreibst – das ist mir alles irgendwie deutlich näher als das christliche weihnachten. aber weihnachten an sich wird immer mein liebstes "fest" im jahr bleiben.

    1. Finde ich auch. ❤ Ich werde auf jeden Fall dieses Jahr an Weihnachten und wenn wir Jul feiern, viel an meinen Opa denken. Er ist immer bei uns!

      Geht mir auch so, wobei ich glaube, dass ich mich für Jul mehr erwärmen kann, als für Weihnachten an sich. Weihnachten ist mir mittlerweile zu materiell geworden. Wenn ich sehe was manche Menschen sich schenken, da kann ich oft nur den Kopf schütteln. Bei vielen dieser enormen Geschenke hab ich mehr das Gefühl, dass ein schlechtes Gewissen beruhigt werden soll, anstelle von Freude zu schenken. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber das ist so der allgemeine Eindruck in den letzten Jahren. Leider. ?

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