Mangas lesen und sammeln

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Mit ungefähr elf Jahren begann meine Sammelleidenschaft für Mangas. »Sailor Moon« und »Neon Genesis Evangelion« waren die ersten Mangas die mein Regal zierten. Zu dieser Zeit gab es noch nicht die übermäßige Auswahl an Mangas und das Taschengeld reichte natürlich auch nur für ausgewählte Stücke.

Doch eines war klar …

… ich gab mein gesamtes Taschengeld für Mangas aus. Es folgten »Kamikaze Kaito Jeanne« und »Fushigi Yuugi«. Wie es dann weiter ging, kann ich heute gar nicht mehr genau sagen. Aber an seine ersten Mangas erinnert man sich. Zu dieser Zeit kosteten Mangas auch noch zehn bis zwölf Mark, später dann fünf bis sechs Euro. Ich konnte mir also ein bis zwei Mangas im Monat leisten. Je nachdem wie teuer sie waren.

Ich habe sie gehütet wie einen Schatz

Alle Mangas die ich selbst neu gekauft hatte, habe ich äußerst pfleglich behandelt, weil ich oft gesehen habe, wie bei anderen diese „zarten“ Bücher zerfleddern. Die Klebebindungen sind bis heute nicht überaus stabil. Ich wollte sie schließlich für immer behalten, oft lesen und nicht irgendwann ersetzen müssen. Außerdem waren sie einfach teuer – vor allem wenn man es im Verhältnis mit dem damaligen Taschengeld setzt 😉 – und sind es heute noch. Mittlerweile bewegen sich die Preise ja zwischen 6,50 € und 15 € pro Band. Sprich: Obwohl ich irgendwann mein eigenes Geld verdient habe, wirkte es dennoch auf mich, als würde ich einen Schatz bergen.

Als ich Shōnen Ai für mich entdeckte

Irgendwann mit 15 oder 16 Jahren entdeckte ich ein neues Mangagenre für mich. Vielen ist Shonen Ai ein Begriff, aber falls es dir nichts sagen sollte, hier eine Begriffserklärung von Wikipedia:

Shōnen Ai (jap. 少年愛, dt. „Jungenliebe“) ist eine in westlichen Ländern verbreitete, japanische Bezeichnung für Animes und Mangas, in denen es um Liebesbeziehungen zwischen jungen Männern geht. In Japan wurde der Begriff durch die Bezeichnung Boys’ Love abgelöst,[1] die auch außerhalb von Japan synonym für Shōnen Ai oder das verwandte Genre Yaoi verwendet wird.

Seite „Shōnen Ai“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. September 2017, 15:09 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sh%C5%8Dnen_Ai&oldid=168804926 (Abgerufen: 12. November 2017, 17:57 UTC)

Und ganz ehrlich? Wenn es um Liebesgeschichten geht, finde ich Shōnen Ai bis heute schöner, als die normalen Manga-Schnulzen. Sie sind mir zu kitschig, zu übertrieben mädchenhaft und „glitzernd“. Ich weiß nicht genau wie ich es anders erklären soll, aber ich denke man könnte sagen, dass sie mir einfach zu kitschig und in vielen Situationen auch übertrieben unrealistisch sind. Natürlich gibt es das auch bei Shōnen Ai, das will ich gar nicht beschönigen, aber gerade die – obwohl ich auch diese gelesen habe – gehören einfach nicht zu meinen Favoriten. Ebenso ist Yaoi wirklich Geschmackssache.

Der Kraftakt beim Umziehen

Mit neunzehn Jahren zog ich von Zuhause aus und hatte schon eine stolze Sammlung beisammen. Doch es ließ sich alles noch in ein paar kleinen Kartons gut verpacken. Beim zweiten Umzug war es schon etwas schwieriger und wir nutzten große Umzugskartons und füllten sie zur Hälfte mit den Mangas und die andere Hälfte mit Kleidung, Bettwäsche und Co. Wie man das eben bei Büchern und schweren Dingen so macht. Doch vor fünf Jahren war es wohl die gewaltigste Menge an Bücher- und Mangakisten. Natürlich sind gerade diese Kisten am schnellsten ausgeräumt und wieder verstaut, aber dennoch, alleine sie in den zweiten Stock zu tragen, war für die Helfer nicht gerade angenehm und sie in der Wohnung umher zu tragen sowohl für mich als auch den Prinzen kein Spaß. Doch ich würde meine Schätze niemals her geben. Das schwor ich mir bereits am Anfang meiner Sammlerkarriere.

Und dann kam das letzte Oktoberwochenende

Ganz spontan entschied ich mich Ballast abzuwerfen. Versteh mich hier nicht falsch, ich mag Mangas immer noch und sie werden garantiert auch immer Teil meines Lebens sein, aber ich werde tatsächlich nur die 112 Bücher behalten, die ich gerne und immer wieder lese. Die restlichen 400 werde ich verkaufen, hoffentlich an jemanden, der ihnen mehr Zuwendung gibt, als ich es in den letzten Jahren getan habe. Falls du Interesse hast, kannst du gerne in meinem Flohmarkt mal vorbei schauen. 😉

Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass ich dem Hobby des Mangasammelns entwachsen bin. Es war eine schöne Zeit und mit meinen Lieblingsgeschichten werde ich auch die nächsten Jahre noch glückliche Stunden verbringen, aber für alle anderen, die mehr zur Belastung als zum Vergnügen wurden, ist es einfach Zeit weiter zu ziehen.

Ab jetzt bin ich also eine minimalistische Mangasammlerin. 🙂

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9 thoughts on “Mangas lesen und sammeln”

  1. Aaaaah, so viele Sachen, die mich interessieren – aber ich hab doch keinen Platz T____T
    Und sogar ein Artbook Q__Q

    Also ich liebe meine Manga und kann mich nicht von ihnen trennen, selbst wenn ich wollte.. x’D

    Shonen Ai ist so gar nicht meins, ich mag dann lieber so Sachen von Kasane Katsumoto, Goth und so.. 😀
    Aber Missile Happy ist mein absoluter Lieblingsmanga, AnC, KKJ kommen aber auch gleich danach <3

    1. Schade, dass du keinen Platz hast. Dir würde ich sie unglaublich gerne geben, weil ich mir sicher bin, dass sie ein gutes Zuhause bei dir hätten. 🙂

      So ging es mir auch mal. Und meine absoluten Lieblinge werden natürlich immer bleiben. ♥

      So verschieden sind die Geschmäcker. Wobei ich sagen muss, dass ich Missile Happy, Ayashi no Ceres und Kamikaze Kaito Jeanne auch noch mochte. Das war aber auch noch zu einer Zeit wo es nicht so extrem übertrieben war. Irgendwie wirkte es noch normaler… und irgendwann hatte ich das Gefühl, dass auf jedem Bild nur noch Blümchen und Funken sind und… ach ich weiß auch nicht. Es war mir irgendwann einfach zu kitschig. *haha*

  2. Für mangas konnte ich mich nie begeistern, da ich das Gefühl habe, dass ich von einem herkömmlichen Buch einfach mehr habe, weil man da länger dran liest. Bilder brauche ich zum Lesen einfach nicht.

    Trotzdem beeindrucken mich Büchersammlungen aller Art immer – aber meine eigene habe ich letztes Jahr auf zwei Romane reduziert und allzu sehr soll sie auch nicht mehr wachsen.

    1. Da hast du Recht, Mangas (zumindest die einzelnen Bände) sind eher ein kurzweiliges Vergnügen und natürlich auch Geschmackssache. Aber sie sind auch eine willkommene Abwechslung zu den dicken Schmöckern, die ich auch gerne lese. 🙂
      Wenn ich allerdings an Reihen wie Fushigi Yuugi oder Nana denke, dann war ich mit diesen definitiv länger beschäftigt, als mit den dicken Büchern. Daher glaube ich, dass man von einem „normalen Buch“ – allein aufgrund der Länge – nicht unbedingt mehr hat. 😉

      Meine Büchersammlung habe ich auch bereits aussortiert, aber auf zwei konnte ich es nicht reduzieren. Hut ab! Irgendwann komme ich vielleicht auch mal an diesen Punk. *haha*

      Liebe Grüße

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